Bilanzkonferenz des Projektes Unions4VET, im Rahmen der Strategie der Bundesregierung zur „Internationalen Berufsbildungskooperation“
Am 12. und 13. Juli führte der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) gemeinsam mit dem bfw – Unternehmen für Bildung eine Bilanzkonferenz des internationalen Gewerkschaftsprojektes Unions4VET in Berlin durch.
An der Bilanzkonferenz des Projektes beteiligten sich über 80 Teilnehmer/innen. Im Mittelpunkt standen dabei Vertreter/innen der an dem Projekt beteiligten Gewerkschaften aus Italien, Griechenland, Portugal, Lettland, der Slowakei, Costa Rica und Deutschland. Sie diskutierten die Ergebnisse des Projektes mit internationalen und nationalen Akteuren der Berufsbildung und stellten diese in einen breiten politischen Kontext. Piero Bozzola (Cisl Piemonte) und Monika Stelloni (CGIL Toscana) aus Italien, Eleni Theodori und Charalampos Charalampidis (INE-GSEE) aus Griechenland und Fanny Sequiera Mata (SEC) aus Costa Rica berichteten gemeinsam mit Malte Stamer vom Projekt MENDI von ihren länderbezogenen Aktivitäten und von ihren Erfahrungen im Rahmen des Projektes Unions4VET.
Ziel der Konferenz war es, vor dem Hintergrund der Bilanz des Projektes neue Themen- und Handlungsfelder für die internationale Berufsbildungszusammenarbeit zu erschließen und Perspektiven für weitere gemeinsame Aktivitäten der beteiligten Gewerkschaften und weiterer Akteure zu entwickeln.
Die Partnergewerkschaften aus Griechenland und Italien stellten Pilotaktivitäten vor, die im Rahmen des Projektes Unions4VET entwickelt und erprobt wurden. Die Ergebnisse wurden gemeinsam mit den Partnern der anderen Länder besprochen und im Hinblick auf eine mögliche Übertragung in der eigenen Region oder dem eigenen Land ausgewertet. Fanny Sequiera von der Bildungsgewerkschaft SEC berichtete, dass es in Costa Rica mit Unterstützung der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und Unions4VET große Fortschritte am Runden Tisch „Sozialer Dialog zur dualen Ausbildung“ gebe aber bei wichtigen Themen auch noch ein Dissens besteht.
Verschiedene Stakeholder der beruflichen Bildung diskutierten über aktuelle Entwicklungen der Berufsbildung und Möglichkeiten, die Qualität der betrieblichen Ausbildung zu verbessern und für junge Menschen attraktiv zu gestalten.
Die Begrüßung erfolgte durch Matthias Anbuhl (DGB), Dr. Henk van Liempt (BMBF) und Fabrizio Dacrema, Vertreter der italienischen Gewerkschaften CGIL, CISL und UIL in der bilateralen Delegation Italien.
Dr. Felix Wenzelmann vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) hielt einen Fachvortrag über die Vorteile einer qualitativ guten beruflichen Ausbildung und diskutierte gemeinsam mit André Weiß vom Projekt des Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) SCIVET , ob sich eine Ausbildung aus Arbeitgeberperspektive lohnt.
Thiébaut Weber vom Europäischen Gewerkschaftsbund (EGB), Norbert Schöbel von der Europäischen Kommission und Sebastian Tretter, Vorsitzender der Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV) von Opel tauschten sich darüber aus, was eine gute Berufsausbildung ausmacht.
Wie sich die internationale Zusammenarbeit im Bereich der Berufsbildung auf Regierungsebene gestaltet und welche bilateralen Kooperationen bestehen, stellten Peter Rechmann von der Zentralstelle der Bundesregierung für internationale Berufsbildungskooperationen (GOVET) und Hannes Barske vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) vor, das das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bei der internationalen Berufsbildungszusammenarbeit unterstützt und die Projektförderung im Rahmen der Internationalen Berufsbildungskooperation koordiniert.
Das Projekt Unions4VET wird durch das BMBF im Rahmen seiner Strategie zur Internationalisierung der Berufsbildung gefördert und durch den DGB und bfw – Unternehmen für Bildung koordiniert.
Die Pressemitteilung zu der Konferenz können Sie sich hier herunterladen.
Die Partnergewerkschaften des Projektes Unions4VET aus Italien, Griechenland, Portugal, Lettland und der Slowakei haben im Vorfeld zu der Konferenz an einer kurzen Abfrage der Umsetzung der Qualitätsstandards und –kriterien für die Berufsausbildung in ihren jeweiligen Ländern teilgenommen, die der EGB entwickelt und in dem Europäischen Qualitätsrahmen für die Ausbildung – Vorschlag der Europäischen Gewerkschaftsbewegung veröffentlicht hat. Die Ergebnisse dieser Erhebung sind weder repräsentativ noch vermitteln sie einen vertieften Einblick in die Situation der jeweiligen Berufsbildungssysteme. Aber sie vermitteln einen situativen Eindruck, inwieweit diese Qualitätskriterien im internationalen Vergleich erfüllt werden und bei welchen der Kriterien noch besonderer Handlungsbedarf besteht.
Die Zusammenfassung der Ergebnisse wird in diesem Dokument vorgestellt und kann heruntergeladen werden.
Den Fragebogen laden Sie sich bitte hier herunter.
Bilanzkonferenz des Projektes Unions4VET, im Rahmen der Strategie der Bundesregierung zur „Internationalen Berufsbildungskooperation“
Gemeinsam aktiv für eine gute Berufsausbildung – unter diesem Motto arbeiten seit 2015 Gewerkschaften aus acht Ländern zusammen, um die Rolle der Gewerkschaften in der beruflichen Bildung zu stärken und die Qualität der Berufsausbildung zu verbessern. In dieser Zeit wurde ein intensiver Austausch durchgeführt über Strategien und Ansätze zur Steigerung der Qualität beruflicher Bildung und über Wege zu einer stärkeren Rolle der Gewerkschaften bei der Steuerung der Berufsbildung. Darüber hinaus wurden gemeinsam Instrumente zur Qualitätssicherung entwickelt und erprobt. In den drei Jahren legten die beteiligten Gewerkschaften die Grundlage für eine internationale gewerkschaftliche Berufsbildungskooperation, die in den nächsten Jahren erweitert und vertieft wird.
Auf der Bilanzkonferenz des Projektes Unions4VET am 12. und 13. Juli 2018 in Berlin werden die beteiligten Gewerkschaften die Ergebnisse des Projektes mit internationalen und nationalen Akteuren der Berufsbildung diskutieren und in einen breiten politischen Kontext stellen. Vor dem Hintergrund der Bilanz des Projektes werden neue Themen- und Handlungsfelder für die internationale Berufsbildungszusammenarbeit erschlossen und Perspektiven für weitere gemeinsame Aktivitäten der beteiligten Gewerkschaften und weiterer Akteure entwickelt.
Die Einladung und die Agenda für die Unions4VET-Bilanzkonferenz laden Sie sich bitte hier herunter.