Qualifizierung von betrieblichen Ausbilder/innen und Mentor/innen im Umgang mit Auszubildenden
In gemeinsamer Kooperation von DGB und bfw-Unternehmen für Bildung und der griechischen Partnerorganisation INE-GSEE wurde in Athen ein zweitägiger Train-the-Trainer Workshop erfolgreich umgesetzt. Verschiedene Stakeholder der beruflichen Ausbildung sowie Ausbilder/innen und Mentor/innen griechischer Unternehmen besuchten den Workshop. Gerasimos Karoulas, Experte für berufliche Bildung in Griechenland, arbeitete mit den Teilnehmer/innen zu Themen wie Rolle und Aufgaben von Trainern/innen sowie Planung und Gestaltung von Ausbildungsprozessen. Gemeinsam mit den deutschen Moderatorinnen wurden Qualitätskriterien und aktuelle Entwicklungen in Deutschland zur Ausbildereignungsverordnung und Anforderungen an Trainer/innen vorgestellt und diskutiert. Von Seiten der Teilnehmer/innen besteht das Interesse, ihre Kompetenzen als Trainer/innen weiter auszubauen, z.B. durch weitere aufbauende Qualifizierungen.
In Kooperation mit dem Projekt der DEKRA-Akademie „MENDI“ führten INE-GSEE, DGB und bfw im November 2017 zwei Workshops mit Auszubildenden, Ausbilder/innen und Gewerkschaftsvertreter/innen in der Tourismusbranche durch, um Ansätze zur Verbesserung der Ausbildungssituation in der Branche zu entwickeln.
Ziel des Projektes „MENDI (Mentoring Dual International)“ war die Stärkung der betrieblichen Ausbildung in der Hotelbranche. Über drei Jahre wurden im Rahmen des deutsch-griechischen Projektes rund 170 junge Menschen in einer dualen Ausbildung als Koch/Köchinnen sowie Restaurant- und Hotelfachleute ausgebildet. In dem Projekt wurden darüber hinaus Qualitätsstandards für die Lernorte Betrieb und Berufsfachschule entwickelt und umgesetzt.
Aufbauend auf dieser deutsch-griechischen Zusammenarbeit wurden im Rahmen von Unions4VET zwei Workshops mit Auszubildenden und betrieblichen Ausbilder/innen, die an dem MENDI-Projekt beteiligt waren, sowie Gewerkschaftsvertreter/innen durchgeführt, die einerseits darauf ausgerichtet waren, Ansätze zur Steigerung der betrieblichen Ausbildungsqualität sowie zur Verbesserung der Situation der Auszubildenden zu erarbeiten. Darüber hinaus wurden andererseits Möglichkeiten für eine bessere Interessenvertretung der Auszubildenden durch die Gewerkschaften erörtert.
In zwei Workshops in Hamburg im März 2017 und in Athen im Mai 2017 entwickelten INE-GSEE, bfw und DGB gemeinsam ein Konzept für ein Mentoring zwischen Beschäftigten und Auszubildenden, das auf die spezifische Ausbildungssituation in griechischen Betrieben ausgerichtet ist und auch Elemente einer Stärkung der Interessenvertretungskompetenz der Auszubildenden beinhaltet. Das Mentoring ermöglicht es Beschäftigten und Auszubildenden verschiedener Unternehmen, sich zu vernetzen und gegenseitig zu unterstützen. Beschäftigte haben als Mentor/innen so die Möglichkeit, ihr Wissen und ihre Erfahrung ihre Erfahrung an eine/n Mentee weiterzugeben und so ein betriebsübergreifendes Lernen zu ermöglichen. Die Auszubildenden finden als Mentees wiederum Unterstützung bei der Ausbildung durch andere Beschäftigte, wodurch eine Qualitätssicherung gefördert wird. Die Workshops wurden durch Mitarbeiterinnen von Kontor5 begleitet, die Expertinnen für Mentoring sind.
Das Programm für den Workshop im März 2017 kann hier heruntergeladen werden.
Das Programm für den Workshop im Mai 2017 kann hier heruntergeladen werden.
Im November 2016 wurde in Athen eine Konferenz über die besonderen Herausforderungen der Berufsbildung in den südeuropäischen Ländern durchgeführt. Unter Beteiligung griechischer, portugiesischer und italienischer Gewerkschaften sowie des DGB tauschten sich die Gewerkschaftsvertreter/innen über die Situation der Berufsbildung in ihren Ländern aus, diskutierten Lösungsansätze für betriebliche Ausbildung in kleinbetrieblichen Unternehmensstrukturen aus Deutschland und bestimmten gemeinsame Herausforderungen und Handlungsfelder zur Steigerung der Qualität in der Berufsbildung in Südeuropa. Ergebnis der Konferenz ist u.a. ein gemeinsames Policy-Paper der beteiligten südeuropäischen Gewerkschaften, das die zentralen Herausforderungen für die Verbesserung der beruflichen Bildung in Südeuropa bestimmt.
Im Juli 2016 fanden in Athen erste Netzwerktreffen mit Vertreter/innen der Friedrich-Ebert-Stiftung, der Gewerkschaftsinstitute INE-GSEE und KANEP-GSEE sowie der DEKRA Akademie statt.
Die Beteiligten tauschten sich zur Situation der Berufsbildung in den beiden Ländern und zu laufenden Pilotprojekten in Griechenland aus.
Gemeinsam mit INE-GSEE und KANEP-GSEE wurden Ansatzpunkte für gemeinsame Aktivitäten identifiziert und diskutiert.