Unions4VET Projektpartner

Informationen zu den italienischen Projektpartnern

Studienbesuch italienischer Gewerkschafter/innen aus der Region Venetien

Vom 25. – 29. Juni 2018 besuchte eine Delegation der Gewerkschaft CISL Veneto aus der italienischen Region Venetien Berlin im Rahmen des Projektes Unions4VET für einen Studienbesuch.

Ziel des Besuches war es, Innovationen und Entwicklungen aus dem Bereich Arbeit 4.0 kennen zu lernen. Die Erwerbsbiographien der Beschäftigten sind zunehmend geprägt von Veränderungen der beruflichen Tätigkeiten und dem Wechsel von Arbeitsplätzen. Damit gehen oftmals längere Lern- und Ausbildungszeiten, Umschulungen und Phasen von Erwerbslosigkeit einher. Modelle und Ansätze, die von Unternehmen, Gewerkschaften und Akteuren der beruflichen Bildung und Integration entwickelt und umgesetzt werden, um diesen Herausforderungen gerecht zu werden, wurden im Rahmen des Studienbesuches vorgestellt.

Die Delegation konnte durch ihren Besuch einen Eindruck des Deutschen Berufsbildungssystems und insbesondere des dualen Ausbildungssystems gewinnen. In der Region Venetien soll die berufliche Ausbildung in den kommenden Jahren weiter gestärkt und gefördert werden. Bei der Entwicklung und Umsetzung von Qualitätskriterien für eine gute Berufsausbildung werden auch die Sozialpartner eingebunden. Der Studienbesuch lieferte der Delegation hier zahlreiche wichtige Anregungen, wie beispielsweise:

  • Berufliche Bildung ist eine Voraussetzung für Beschäftigungsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit.
  • Partizipation und Kooperation der Sozialpartner und Akteure auf allen Ebenen und in allen Schlüsselbereichen der Berufsbildung, um eine Berufsausbildung zu entwickeln mit breitem Konsens und Akzeptanz.
  • Die Berufsausbildung soll praxisnah, qualitativ hochwertig und einheitlich gestaltet sein und sich an den aktuellen Bedarfen der Unternehmen orientieren.
  • Der Wert des Lernens während des Arbeitsprozesses ist zu berücksichtigen.
  • Ausbilder/innen sind zu qualifizieren.
  • Erworbene Fähigkeiten und Kompetenzen sind zu zertifizieren.

Im Rahmen des Studienbesuchs wurde auch der Europäische Qualitätsrahmen für eine gute Berufsausbildung vorgestellt, der von der European Trade Unions Confederation (ETUC) entwickelt wurde. Dieser soll nun in die Vorbereitung der anstehenden Verhandlungen in Venetien von Gewerkschaftsseite eingebunden werden. Die besuchten Unternehmen stellten zudem Chancen und Möglichkeiten der Integration von Geflüchteten durch eine Berufsausbildung vor.

Der Studienbesuch wurde durchgeführt vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) und dem bfw – Unternehmen für Bildung in Kooperation mit CISL Veneto und der Berufsbildungseinrichtung ANAPIA REGIONALE DEL VENETO – Ente Di Formazione Professionale.

Das Programm können Sie sich gerne hier herunterladen.

Präsentation der Handwerkskammer.

Deutsch-Italienischer Berufsbildungsdialog im Projekt Unions4VET – Studienbesuche im April und Mai 2018

Im Rahmen des Projektes Unions4VET fanden im April und Mai 2018 gegenseitige Studienbesuche gewerkschaftlicher und betrieblicher Interessenvertreter/innen in Italien und Deutschland statt. Durchgeführt wurden sie vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) und dem bfw – Unternehmen für Bildung.

Vom 16. – 19. April besuchte eine Delegation aus Deutschland Betriebe und Bildungsstätten in den Regionen Piemont und Toskana. Die deutsche Delegation bestand aus Vertreter/innen von Gewerkschaften und Betriebsräten, die sich in der beruflichen Bildung engagieren.
Sie besuchten  Berufsschulen und Bildungsstätten u. a. des Hotelsektors sowie verschiedene Ausbildungsbetriebe, darunter auch das staatliche Energieunternehmen ENEL, dessen Ausbildungsprojekt durch die Europäische Allianz für Ausbildung ausgezeichnet worden war.

Gemeinsam mit den Italienischen Gewerkschaften CGIL, CISL, UIL und verschiedenen Stakeholdern der Beruflichen Bildung fand ein Austausch über die unterschiedlichen Ausbildungssysteme und Ansätze zur Verbesserung der Berufsausbildung statt, bei dem die Frage im Vordergrund stand, wie jungen Menschen eine qualitativ hochwertige Ausbildung ermöglicht werden kann.

Vom 06. – 09. Mai fand ein Gegenbesuch einer italienischen Delegation gewerkschaftlicher und betrieblicher Interessenvertreter/innen in Deutschland statt. Vertreter/innen der Gewerkschaften CISL, CGIL und UIL aus der Toskana und dem Piemont besuchten Ausbildungsbetriebe und Bildungsstätten in Köln, Frankfurt am Main und weiteren Städten in Hessen. Darunter waren die Deutz AG und die Pfungstädter Privatbrauerei. Auch eine überbetriebliche Ausbildungswerkstatt in Weiterstadt wurde besichtigt, in der ein Austausch mit jungen Menschen möglich war, die eine Ausbildung zum/r Dachdecker/in oder Maler/in und Lackierer/in absolvieren.

Thomas Giessler vom DGB und Sara Julia Blöchle von GOVET (BIBB) stellten das System der Berufsausbildung in Deutschland vor und diskutierten mit den italienischen Kolleg/innen dessen Stärken und Schwächen. Vertreter/innen der Sozialpartner und Berufsschulen, die sich im Berufsbildungsausschusses der IHK zu Köln engagieren, stellten ihre gemeinsame Arbeit vor und gaben einen Einblick in die Zusammenarbeit in diesem paritätisch besetzten Gremium, das die Berufsausbildung auf lokaler Ebene steuert.

Materialien der Studienbesuche zum Ansehen und Herunterladen

Deutsch-italienische Konferenz "Duale Ausbildung: Erfahrungen im Vergleich" am 23. und 24. Mai 2017 in Turin

Im Mai 2017 wurde im Rahmen von Unions4VET eine deutsch-italienische Konferenz veranstaltet, die auf den gewerkschaftlichen Austausch von Erfahrungen mit betrieblichem Lernen in der Berufsausbildung ausgerichtet war. An der Konferenz beteiligten sich Vertreter/innen der italienischen Gewerkschaften CGIL, CISL und UIL aus den Regionen Piemont, der Toskana und der Lombardei sowie Vertreter/innen von DGB, bfw und dem Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH).

Die Konferenz hatte zwei thematische Schwerpunkte. Zum einen tauschten sich die Gewerkschafter/innen aus den verschiedenen Regionen über die Umsetzung der Berufsbildungsreformen im Piemont, der Toskana und der Lombardei aus. Zum anderen diskutierten die Teilnehmer/innen Möglichkeiten einer besseren Einbindung der Gewerkschaften in die Steuerung der beruflichen Bildung. Dabei stellten Vertreter/innen des DGB und des ZDH Erfahrungen mit der sozialpartnerschaftlichen Steuerung der Berufsbildung in Deutschland vor.

Pilotprojekt "Tarifverhandlungen zur beruflichen Bildung im Piemont"

Im Rahmen eines Unions4VET-Projektes werden Pilotverhandlungen zur Gestaltung der betrieblichen Ausbildung mit Unternehmen in der Region angestrebt. In einem ersten Schritt wurde mit diesem Ziel im Juni 2016 in Turin eine zweitägige Schulung von jeweils acht Vertreter/innen der Gewerkschaften CGIL, CISL und UIL durchgeführt. Die Weiterbildung beinhaltete 4 Module mit den folgenden Inhalten:

  1. Erarbeitung der auf Kompetenzen ausgerichteten Ausbildungsprogramme
  2. Lehrlingsausbildung und Alternanz Schule – Betrieb – Gesetzgebung und Praxis
  3. Die Rolle der Institutionen (Schule und Region) und der Gewerkschaft
  4. Erfahrungen der Tarifverhandlungen (Italien, Piemonte, Deutschland)

Die Schulung befähigt die Teilnehmer/innen, eigenständig Tarifverhandlungen mit Unternehmen aufzunehmen. Derzeit werden entsprechende Unternehmen ausgewählt und die Vorgehensweise geplant.

Deutsch-italienische Konferenz "Lernen beim Arbeiten - Arbeiten beim Lernen: Lehrlingsausbildung und Duales System" am 30. Oktober 2015 in Turin

Im Oktober 2015 wurde im Rahmen von Unions4VET eine eintägige Konferenz zum deutsch-italienischen Austausch über Erfahrungen und Perspektiven der Lehrlingsausbildung durchgeführt.

An der Konferenz nahmen Gewerkschaftsvertreter/innen von CGIL, CISL und UIL der Region Piemonte, Vertreter/innen von DGB und bfw sowie Akteure aus den relevanten Ministerien, Schulbehörden und Unternehmerverbänden teil.

Weitere Informationen finden Sie im folgenden Protokoll: Turiner Konferenz

Das Programm zu der Konferenz kann hier heruntergeladen werden.

Workshop zur Planung gemeinsamer Aktivitäten am 15. September 2015

Am 15. September 2015 trafen sich piemontesische Vertreter/innen von CISL, CGIL und UIL sowie von gewerkschaftsnahen Bildungsinstitutionen zu einem internen Workshop, um die weitere Vorgehensweise in der Kooperation mit dem Projekt zu diskutieren. Dabei stand insbesondere der Berufsbildungsdialog und die Rolle der Gewerkschaften in der Region Piemonte im Fokus.

Es wurde beschlossen, gegen Ende des Folgemonats eine Konferenz unter der Beteiligung der Gewerkschaften, Sozialpartner, Ministerien, Projektkoordinatoren und anderen relevanten Akteuren abzuhalten, um eine genauere Analyse vorzunehmen und Verbesserungsvorschläge zu formulieren.

Deutsch-italienisches Netzwerktreffen am 6. Juli 2015 in Turin

Am 6. Juli 2015 fand das erste Netzwerktreffen mit den drei wichtigsten Gewerkschaften CISL, CGIL und UIL der Region Piemont in Turin statt.
Im Anschluss an die Vorstellung des Projektes und die Diskussion rund um das Projektvorhaben, beschließen die italienischen Gewerkschaften Mitte September einen internen Workshop abzuhalten, um mögliche Pilotprojekte zu identifizieren.
Die Kooperationsgespräche wurden am folgenden Tag mit einem Treffen beim Forschungsinstitut IRES und der Regionalverwaltung Piemont abgeschlossen.