Informationen zum Projekt

Gewerkschaftliche Zusammenarbeit im Projekt Unions4VET

Seit 2015 betreiben DGB und bfw gemeinsam eine Koordinierungsstelle zur Förderung der internationalen gewerkschaftlichen Zusammenarbeit in der Berufsbildung. Die Koordinierungsstelle wird im Rahmen des Projektes Unions4VET durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Die Förderung ist Teil der Strategie der Bundesregierung zur Internationalisierung der Berufsbildung.


Ziel der Koordinierungsstelle ist es, den internationalen Austausch und die Zusammenarbeit zwischen Gewerkschaften aus verschiedenen Ländern zu initiieren und zu unterstützen, um auf diesem Wege die Qualität der Berufsbildung zu verbessern sowie die Rolle der Gewerkschaften in der Berufsbildungspolitik zu stärken. Leitbild für gute Ausbildung sind dabei 20 Qualitätsstandards, die der Europäische Gewerkschaftsbund (EGB) in einem Europäischen Qualitätsrahmen für die Ausbildung  zusammengestellt hat.


Die Koordinierungsstelle hat 3 Handlungsschwerpunkte:

  1. Vernetzung fördern
  2. Bilaterale Projekte initiieren und fördern
  3. Strategieberatung
  1. Die Koordinierungsstelle fördert einen Berufsbildungsdialog zwischen den beteiligten Gewerkschaften auf bilateraler  und internationaler  Ebene, um Wissen, Erfahrungen und Beispiele guter Praxis zu vermitteln, gegenseitiges Lernen zu fördern und gemeinsame Handlungsansätze, Strategien und politische Positionen zur Verbesserung der Qualität der beruflichen Bildung zu entwickeln. Dabei stehen die Themen „Qualitätsstandards in der Berufsbildung“ und „Gute Steuerung der Berufsbildung“ im Fokus.
  2. Die Koordinierungsstelle initiiert und unterstützt bilaterale Pilotprojekte zur gemeinsamen Entwicklung sowie zur Verbreitung von Instrumenten zur Steigerung der Qualität in der beruflichen Bildung sowie zum Kapazitätsaufbau der Gewerkschaften. Beispiele hierfür sind etwa die Entwicklung eines Konzeptes für ein Auszubildenden-Mentoring  sowie einer Train-the-Trainer-Schulung  gemeinsam mit dem griechischen Gewerkschaftsinstitut INE-GSEE oder aber Workshops  und gegenseitige Studienbesuche  mit den italienischen Partnergewerkschaften CGIL, CISL und UIL im Piemont, der Toskana und Venetien zum gegenseitigen Kennenlernen der Berufsbildungspraxis in den beiden Ländern. Seit 2020 fördert das BMBF solche Projekte durch das Programm WiSoVET . Die Koordinierungsstelle berät interessierte gewerkschaftliche Organisationen und Bildungsträger bei der Beantragung von Fördermitteln des WiSoVET-Programms und unterstützt sie bei der Vernetzung mit Gewerkschaften in Partnerländern.
  3. Die Koordinierungsstelle berät die Bundesregierung bei der strategischen Ausrichtung der internationalen Berufsbildungszusammenarbeit  mit den Partnerländern. Dabei bringt sie aktiv die Interessen und Perspektiven der Arbeitnehmer/innen-Vertretungen in den Partnerländern ein und stärkt so die Rolle der Gewerkschaften in der internationalen Berufsbildungszusammenarbeit.

Darüber hinaus bringt die Koordinierungsstelle ihre Expertise und ihre Erfahrungen in der Form von Publikationen  und Inputs zu Workshops und Konferenzen  in den Austausch über die internationale Berufsbildungszusammenarbeit ein und beteiligt sich aktiv am Theorie-Praxis-Dialog mit wissenschaftlichen Akteuren.

 

Bundesministerium für Bildung und Forschung

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) kooperiert mit verschiedenen Partnerländern in der internationalen Berufsbildungszusammenarbeit, um die wirtschaftliche Entwicklung zu fördern und die soziale Stabilität in den jeweiligen Ländern zu verbessern.

Um dieses Ziel zu erreichen, wird die Berufsausbildung von Facharbeiter/innen in dem nicht-akademischen Bereich gefördert und eine Implementierung von nationalen Standards in der beruflichen Ausbildung angestrebt. Es soll erreicht werden, jungen Menschen durch eine alternierende, praxisnahe Ausbildung an den Lernorten Berufsschule und Betrieb eine höhere Beschäftigungsfähigkeit zu ermöglichen. Durch die Einbindung regionaler Betriebe in die berufliche Ausbildung soll der Bedarf an Fachkräften der regionalen und nationalen Wirtschaft gedeckt werden.

Für die deutsche Wirtschaft ergeben sich in verschiedenen Bereichen Chancen und Vorteile durch eine Berufsbildungskooperation auf bilateraler Ebene. Dienstleistungsanbieter haben die Möglichkeit, Angebote der Aus- und Weiterbildung in das Ausland zu exportieren.
Deutsche Unternehmen, die beispielsweise für die eigene Produktion Güter aus dem Ausland importieren, profitieren von gut ausgebildeten Fachkräften.

Grundprinzipien, die im Rahmen der Berufsbildungskooperation von der Bundesregierung in dem Strategiepapier „Berufsbildungszusammenarbeit aus einer Hand“ vom Juli 2013 formuliert wurden, umfassen die Einbindung der Sozialpartner, das arbeitsplatznahe Lernen, die Umsetzung und Implementierung nationaler Standards, den Einsatz von qualifiziertem Personal in der Berufsbildung und institutionalisierte Forschung und Beratung in der Berufsbildung.

Internetseite des BMBF
Die internationale Zusammenarbeit des BMBF in der Berufsbildung
Richtlinie zur Förderung der Internationalisierung der Berufsbildung

Informationen zu den beiden weiteren Strategieprojekten, SCIVET und VETnet, die im Kontext der bilateralen BMBF-Berufsbildungskooperation gefördert werden, finden Sie hier.

Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB)

 Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) ist gemeinsam mit dem bfw – Unternehmen für Bildung für die Durchführung des Projektes Unions4VET verantwortlich. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) steht für eine solidarische Gesellschaft. Er ist die Stimme der Gewerkschaften gegenüber den politischen Entscheidungsträgern, Parteien und Verbänden in Bund, Ländern und Gemeinden. Er koordiniert die gewerkschaftlichen Aktivitäten. Die acht Mitgliedsgewerkschaften des Deutschen Gewerkschaftsbundes verhandeln mit den Arbeitgebern über tarifpolitische Verbesserungen und sie vertreten ihre Mitglieder in den Betrieben. Der DGB arbeitet auf internationaler Ebene im Europäischen Gewerkschaftsbund (EGB) und im Internationalen Gewerkschaftsbund (IGB) mit und vertritt die deutsche Gewerkschaftsbewegung bei internationalen Institutionen wie der EU und der UNO. Bildung und berufliche Bildung sind zentrale Politikfelder des DGB und seiner Mitgliedsgewerkschaften. Als Mitglied des Europäischen Gewerkschaftsbundes (EGB) war der DGB an der Formulierung von 20 Qualitätsstandards und –kriterien für eine gute Ausbildung beteiligt. Auf Grundlage dieser Kriterien engagiert sich der DGB in der europäischen Berufsbildungspolitik.“


Internetseite des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB)
Gute Ausbildung in Europa – Unions4VET

bfw - Unternehmen für Bildung: Institut für Forschung, Training und Projekte (IFTP)

Das Berufsfortbildungswerk Gemeinnützige Einrichtung des DGB GmbH (bfw) ist einer der führenden Bildungsdienstleister in Deutschland. Als anerkannter gemeinnütziger Träger der beruflichen Weiterbildung engagiert sich das Unternehmen seit mehr als 60 Jahren für die Sicherung von zukunftsfähigen Arbeitsplätzen und die Deckung des Fachkräftebedarfs durch Qualifizierung, Beratung und Vermittlung. Rund 1.800 hauptberufliche Mitarbeiter/-innen sind in rund 200 Bildungseinrichtungen und Schulungsstätten im gesamten Bundesgebiet beschäftigt. Sie qualifizieren jährlich circa 45.000 Menschen. Das bfw bietet ganzheitliche Bildungsdienstleistungen aus einer Hand – für Arbeitsuchende, Schüler/-innen, Auszubildende, Arbeitnehmer/-innen sowie Unternehmen, öffentliche Institutionen und Kommunen. Das bfw ist bundesweit vertreten und in den Regionen verwurzelt.

Die Koordinierungsstelle Unions4VET wird getragen durch das unternehmenseigene Institut für Forschung, Training und Projekte (IFTP).

Internetseite des IFTP im bfw - Unternehmen für Bildung